Ansbach – genaugenommen Ansbach-Petersdorf: da hat es uns nach vielen Jahren heimischen Sommerlagers hin verschlagen. Ein von kleinen, fränkischen Dörfchen und sich sanft dahinwallenden Hügeln und Tälern umgebener Flugplatz südwestlich von Nürnberg.
Wenn ich an die viel zu kurze Woche zurückdenke, dann denke ich an fränkische Bratwürste, an Gustav Weiskopf, an Hitze und dazu passend schöne Seen. Um auch kulturell etwas mitzunehmen, besuchten einige von uns Mittwoch das Technikmuseum in Sinsheim, andere fuhren nach Nürnberg, um sich von besten Touristenführern die historische Altstadt zeigen zu lassen, die Zeppelinwiesen zu besuchen und bei einer Stadtwurst mit Musik im schattigen Biergarten den Tag typisch fränkisch-bayrisch vorbeitreiben zu lassen.
Fliegerisch eine Wucht!
Neben den netten Fußgängeraktivitäten gab es fliegerisch viel zu erleben: Thermisch war die Woche der Hammer, flogen zwei unserer Streckenflieger an einem Tag mal eben eine 620km Strecke! Unsere Flugschüler kamen auch auf ihre Kosten: rund 200 Starts mit je einer halben bis dreiviertel Stunde Flugzeit haben Umschulungen auf andere Flugzeugtypen, ein schnelles Vorankommen in der Ausbildung und schlicht eine wirklich schöne Zeit in der Luft beschert.
Durch den nahegelegenen amerikanischen Helikopter-Stützpunkt Katterbach gab es mit Apache, Chinook und Blackhawk ab und an auch schweres Gerät in der Luft zu sehen und des Nachtens zu hören.
620 Kilometer in 9 Stunden
Oft hören wir von Fußgängern oder Einsteigern in die Segelfliegerei die Frage, wie lange man oben bleiben kann. Ich denke hier haben wir ein gutes Beispiel, um die Frage ganz bildlich zu beantworten: Nach über neun Stunden und einer Strecke, die von Ansbach über Hassfurt nach Eisenach, über den Thüringer Wald, ins sächsische Auerbach und Großrückerswalde, über das Erzgebirge und Vogtland und kurz durch die Tschechische Republik verlief, ging der Flug dann zurück gen Westen, wo der ambitionierte Tag dann gegen 21 Uhr dank nachlassender Thermik auf dem Acker von Bauer Thomas endete, der unsere Flieger Vincent und Richard dann mit einem kühlen Bier versorgte. In Ansbach angekommen sind die beiden abgerüsteten Flugzeuge dann nach Mitternacht, nachdem das 7-köpfige Rückholteam beide Segler im 1,5h entfernten Donnersdorf abgeholt hatte.
Wer sich den Flug genauer ansehen will, findet ihn auf dem Segelfliegerportal Weglide.org.
Wer mehr über den Ansbacher Verein erfahren will, findet unsere fränkischen Kollegen hier.
Dir gefällt was du hier liest? Dann flieg mit uns: du findest uns jedes Wochenende ab 9 Uhr auf dem Flugplatz Oschatz. Wir freuen uns auf dich!