Schon zum achten Mal fand der Fluglehrerlehrgang statt. Vom 30.09 bis 16.10 haben sich 5 FI(S) Anwärter, aus Sachsen und Thüringen, in Oschatz zusammengefunden. Doch reichen zwei Wochen aus, um gleich Fluglehrer zu werden? Nicht ganz!
Wie wird man Fluglehrer?
Für die neuen Fluglehreranwärter ging es tatsächlich schon im Februar los. Dort wurde, durch das erste Onlineseminar, der erste Grundstein für die Ausbildung gelegt. In vielen folgenden Meetings wurden die Fortschritte der einzelnen Kandidaten reflektiert und weitere Schritte besprochen. Aber was muss man eigentlich “können“, um Fluglehrer zu werden? Zuerst gibt es erstmal gewisse Grundanforderungen. Anwärter müssen mindestens 200 Starts und 100 Stunden als Pilot in Command (PIC) absolviert haben. Aber das ist nicht alles. Bevor ein FI-Anwärter auf einen Lehrgang gehen kann, muss er auch noch eine Vorausbildung im Verein durchführen. Diese beinhaltet 20 Starts mit ausgewählten Fluglehrern, die dann im vorderen Sitz mitfliegen, und der Anwärter so Erfahrung in der Position als Lehrer hinten sammeln lassen. Der nächste Schritt ist eine Vorabbeurteilung mit einem Prüfer. Diesem muss bewiesen werden, dass der Kandidat auch das Flugzeug, in allen Lagen, von hinten kontrollieren kann. Erst dann sind alle Voraussetzungen erfüllt und es kann los gehen.
Für die meisten aus dem Lehrgang erfolge die Anreise am Freitag den 30.09, da gleich Samstag früh straffes Theorie Programm anstand. Die nächsten drei Tagen dienten erstmal, um eine weitere Basis für die Anwärter zu schaffen. So lernten sie viel über die Trainingsphilosophie, Betriebliche Verfahren und Luftrecht. Nachdem der erste Teil der Theorie beendet wurde, ging es endlich in die Flieger! Auf dem Plan standen insgesamt 20 Flüge, um die Anforderungen der Ausbildung zu erfüllen. In den 20 Starts mussten die Anwärter ihr Können unter Beweis stellen. Dabei saß immer Fluglehrer auf dem vorderen Sitzplatz. Hauptsächlich wurden kritische Situationen und Simulationen der einweisenden Lehrer durchgeführt. Dabei mussten die Anwärter die Fehler erkennen und in geschulter Sprache ansprechen und, wenn nötig, auch eingreifen und korrigieren. Zusätzlich dazu wurden auch Flüge trainiert, wo der Anwärter in Lehrersprache den Flug oder einzelne Übungen durchführt und erläutert. Dank des herrlichen Herbstwetters konnten auch noch einige schöne Thermikflüge gemacht werden.
Bericht: Moritz Wehrstedt (Aeroclub Pirna)