Unsere Vereinsmitglieder ergriffen kürzlich die Initiative, sich in ehrenamtlicher Arbeit um die Entwicklung eines eigenen Flugsimulators zu kümmern. So wird in der Werkstatt an den Wochenenden aktuell an der Restauration des Rumpfes gearbeitet oder die Software getestet.
Mithilfe eines eigenen Flugsimulators möchten wir es unseren Flugschülern ermöglichen, virtuell das Fliegen zu praktizieren und komplizierte Flugmanöver zu üben. Erstmals kam ein Prototyp bei unserem AIRlebnistag zum Einsatz, bei dem interessierte Kinder und Jugendliche sich mit dem Segelflugsport vertraut machen durften.
In Zukunft möchten wir Ihnen unseren Flugsimulator auch zum Verleih anbieten. Aktuell arbeiten unsere Piloten und Ingenieure jedoch noch an einer fahrbaren Transport-Konstruktion – jede Unterstützung ist herzlich willkommen.
Falls wir Ihr Interesse geweckt haben, dann melden Sie sich per Mail zu unserem Newsletter an und wir informieren Sie, sobald unser Simulator zum Verleih zur Verfügung steht.
Wie funktioniert das?
Unser Flugsimulator besteht einerseits aus einem Anhänger für den Transport und auf der anderen Seite aus dem Cockpit des Segelflugzeugs selber. Unsere Wahl fiel hier auf einen Bootsanhänger. Dieser wurde komplett restauriert und bietet durch seine Länge eine optimale Lösung um das lange Cockpit zu tragen. Der gesamte Aufbau wird selbst entwickelt und schützt das Cockpit und die Elektronik vor der äußeren Witterung wie Regen, Kälte und Hitze. Gleichzeitig ist die Deckenkonstruktion zu zweit abnehmbar und bildet in der aufgebauten Version den Bildschirm für den gesamten Flugsimulator. Das Bild wird dabei von einem Projektor erstellt.
Das Cockpit ist Teil eines Astir CS Segelflugzeug, einem Flugzeug für Einsteiger und Fortgeschrittene im Streckenflug. Alle Bedienelemente sind original oder dem Original entsprechend nachgebaut. Jede Ansteuerung wird mit einem Potentiometer, Mircoschalter oder Drehwiderstand verbunden. Diese sind an einen selbst entwickelten Joystickcontroller angeschlossen und mittels einer Emulatorsoftware mit dem PC verbunden.
Auf dem PC selber läuft eine Flugsimulatorsoftware, die diese Steuerimpulse in Quer-, Höhen- und Seitenruderbewegungen umsetzt. Damit lässt sich das Segelflugzeug in der Software vollständig und realitätsgetreu steuern.
Eine weitere Software simuliert die Instrumentenanzeige und spiegelt diese auf einem Bildschirm wieder, welcher dem Instrumentpilz hinterlegt ist.
Wo wollen wir hin?
Unseren Flugsimulator möchten wir in vier Ausbaustufen entwickeln.
Die Version 1.0 ermöglicht die vollständige Ansteuerung aller Bedienelemente im Cockpit, die Darstellung der gesamten Simulation auf einem großen Bildschirm und ist transportabel auf einem Anhänger integriert. Zieldatum der Entwicklung ist Ende 2022.
In der Version 2.0 wird das Instrumentenpanel mit bedienbaren Knöpfen ausgestattet. Damit bekommt der Pilot nicht nur die aktuelle Anzeige der Instrumente, sondern kann diese auch nach seinen Wünschen einstellen und ändern. Dies ist für 2023 geplant.
Im darauffolgenden Jahr soll die gesamte Plattform ein Full-Motion Update erfahren. Mit diesen sechs Dimensionen der freien Bewegung (6DoF) spürt der Pilot sämtliche am Segelflugzeug auftretende Kräfte. Ebenso steht die Entwicklung eines Force-Feedback-Systems an, welches die auftretenden Ruderkräfte im Flug an die Bedienelemente weiter gibt.
Ab 2025 soll in der Version 4.0 die virtuelle Realität einzug halten. Damit wird der gesamte Bildschirm überflüssig und der Pilot bekommt einen Rundumblick. Damit verschwindet die Grenze zwischen Realität und Simulation nahezu vollständig, was dem Ziel eines perfekten Flugsimulators entspricht.
Unser Team
Das Entwicklungsteam hinter diesem ambitionierten Projekt besteht aus vielen fleißigen Flugschülern, Fluglehrern, Ingenieuren und Elektrotechnikern.
Unsere Wünsche
Wir können bestimmt viel – aber nicht alles. Deshalb ist Deine/Ihre Hilfe gefragt!
Derzeit benötigen wir Unterstützung im Bereich der Leichtbautechnik für den Anhängerrahmen. Für das Display suchen wir aktuell einen oder zwei geeignete Beamer um den Bildschirm abbilden zu können. Für die gesamte Darstellung benötigen wir auch Softwareseitig Unterstützung bei der Umsetzung. Dank einer großzügigen Spende aus dem GfK Bereich sind wir in der Modellierung für das Cockpit sehr gut aufgestellt. Jedoch fehlt uns noch eine originale Seitenruderansteuerung für den Astir CS. Und du kennst dich mit Aktuatoren und Potentiometern aus, dann suchen wir dich für unser zukünftiges Force-Feedback-System und die gesamte 6DoF Platformentwicklung.