Weltmeisterschaft Kunstflug – #3 Zweiter Wertungsflug und 1. Platz

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Am 15. Juni 2024 findet auf dem Flugplatz Oschatz ab 10 Uhr unser Airlebnistag statt. Fluginteressierte Jugendliche ab 14 Jahren und junge Erwachsene sind herzlich eingeladen, bei uns ein buntes Tagesprogramm zu erleben. An verschiedenen Stationen lernt ihr u.a. wie ein Flugzeug fliegen kann, wie man Pilot wird und vor allem fliegt ihr auch selbst einmal in einem Segelflugzeug mit. Für ein leckeres Mittagessen an diesem Tag ist auch gesorgt. Und das Wichtigste: Die gesamte Aktion ist für euch kostenlos! 

Das Einzige, was ihr machen müsst: Meldet euch bitte vorab bis zum 10. Juni an mit eurem Namen und eurem Alter per Mail an Jugendgruppe@flugplatz-oschatz.de . Zum Airlebnistag bringt ihr dann das ausgefüllte Anmeldeformular mit, was ihr hier bequem herunterladen könnt. Wir freuen uns auf euch!

Jetzt herunterladen: Anmeldeformular_Airlebnistag_2024

#FliegenLernen #PilotWerden #MachMit!

„Der Segelkunstflug ist eine Randgruppensportart in einer Randgruppensportart [dem Segelfliegen]“

Sebastian Dirlam, Klasse Unlimited

Samstag 29.07.2023: Der Platz trocknet langsam ab, es weht ein böiger Wind. Alle sind gespannt auf die ersten unbekannten „unknown“ Programme der Klassen Advanced und Unlimited. Wie in unserem letzten Blog-Artikel kurz erwähnt, werden diese Unknown Programme erst während eines Wettkampfes aus einem Katalog aus über 200 Figuren erstellt.

Ohne vorheriges Training versuchen die Pilotinnen und Piloten an diesem Tag, das Programm bestmöglich zu fliegen. Es gibt keinen zweiten Versuch, der erste Flug wird von der Jury sofort benotet. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand genau diese Kombination an Figuren bereits geflogen ist, ist sehr gering.

Im deutschen Camp gibt es eine kleine Kunstflugbox auf dem Boden, in der die Teammitglieder ihre Programme üben und die Reihenfolge der Figuren auswendig lernen können. Denn obwohl der Programmzettel jederzeit im Segelflugzeug mitfliegen darf, bleibt während des Fluges kaum Zeit, um von ihm abzulesen.

Bei der Vorbereitung müssen auch essenzielle Fragen geklärt werden: Mit welcher Geschwindigkeit sollte ich von der einen in die andere Figur reingehen, bei welcher Figur muss ich schnell reagieren um nicht zu viel Höhe zu verlieren und wie lange sollte ich andererseits nach der nächsten Figur vorhalten, um mich besser in der Box zu positionieren?

Das Programm der Klasse Advanced beginnt beispielsweise mit 1 + 1/4 Trudelumdrehungen, gefolgt von einer Viertel-Rolle in dieselbe Richtung. Besonders unsere Deutschen Nora Geusen und Richard Münzberger, die beide auf einer SZD-59 „Acro“ starten, müssen dabei darauf achten, nicht zu schnell zu werden. Es folgen weitere Figuren wie rechts dargestellt. Abgerundet wird das Programm mit einem schönen „Käse-Eck“ – einer Dreieck-ähnlichen Figur.

Die Pilotinnen und Piloten profitieren bei der Vorbereitung von den Erfahrungen der anderen. Man kennt sich sowieso gut – die Anzahl an Segelkunstfliegern ist überschaubar, die Community nicht allzu groß. Außerhalb Europas gibt es nur wenige Länder, in denen der Segelkunstflug praktiziert wird. Takashi Sakai, einer der wenigen japanischen Segelkunstflieger, gehört ebenso zu den internationalen Wettbewerben dazu wie die für Österreich antretende Lea Mollenhauer und der Niederländer Björn Straijer – mit denen wir uns täglich austauschen wie mit den eigenen Teammitglieder.

Wetterbedingt mussten die Wertungsflüge für das erste „unknown“ Programm beider Klassen letztendlich über zwei Tage gestreckt werden – Samstag und Sonntag. Das bedeutet in der Regel zusätzliche Anspannung für die Teilnehmenden, hatten sie sich mental doch bereits auf den Flug eingestellt. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als auf besseres Wetter zu hoffen.

Am Ende ging dann doch alles gut: in der Advanced Klasse erflog sich unser Richard Münzberger mit der SZD-59 den ersten Platz beim „unknown“ Programm – dicht gefolgt vom Franzosen Thibaut Formantin und der Polin Agata Porebska. Auch der Deutsche David Tempel hat sich bei diesem Programm in die Top10 geflogen. Insgesamt steht #TeamGermany damit weiterhin auf Platz 2 in der Team-Wertung (Klasse Advanced).

In der Unlimited Klasse erflog sich der Deutsche Michael Spitzer den zweiten Platz im zweiten Programm- und damit den dritten Platz in der bisherigen Gesamtwertung. Auch Wolfgang Schieck (Platz 6*) und Sebastian Dirlam (Platz 7*) sind bei diesem „unknown“ Programm in der Top10 gelandet – und Wolfgang damit in der Gesamtwertung auf dem vierten Platz. #TeamGermany ist damit auch in der Klasse Unlimited auf dem zweiten Platz.

Die einzelnen Ergebnisse können aktuell unter folgenden Links abgerufen werden: 13. WAGAC (Advanced) und 25. WGAC (Unlimited).

So kann es gerne mit dem nächsten „Free unknown“ Programm weitergehen! Doch dazu mehr im nächsten Bericht.

Autorin: Stephanie Köchel

*Anm. d. R.: Eric Lentz-Gauthier fliegt in der Unlimited ohne Wertung („H/C“) mit. Außerdem wurden die beiden tschechischen Piloten aus der Unlimited Klasse wegen unsportlichen Verhaltens disqualifiziert.